© HHP   2010-01-28 GG

Aktuell

Neuigkeiten zum Thema Hermann Hesse

Das Hermann Hesse-Projekt
HHP

Heft 7


Das Hesse Magazin wird seit 1997 von Prof. Emeritus Günther Gottschalk (Universität von Kalifonien in Santa Barbara) im Internet veröffentlicht. Die Beiträge und Informationen sind kumulativ und werden laufend ergänzt.  Die jeweiligen Jahrgänge des Magazins überschneiden sich  um ein paar Monate mit den vorhergehenden Jahrgängen.

12. Oktober 2007

Lesen Sie dazu Hesses Betrachtungen von 1919 über Dostjewskis "Idiot"

 

"Immer mehr Theater versuchen mit Romanadaptionen die Bühne zu beleben -

Aber nur manchmal führt das weiter"

"Gib mir den Musil"


Von dem Mitarbeiter der RHEINPFALZ


Jürgen Berger

"Nicht zuletzt weil es den Theatern um mehr Weltbezug geht, nimmt die Zahl der Bühnenbearbeitungen epischer Literatur zu. Das Schauspiel des Mannheimer Nationaltheaters hält sich zwar noch vornehm zurück. Schon in Frankfurt allerdings ist der Spielplan mit epischer Weltliteratur gepflastert. Die Meinungen, inwieweit das sinnvoll ist, gehen auseinander.


Letzte Saison kam es zu einem regelrechten Boom. Ob es nun Turgenjews „Väter und Söhne" in Stuttgart oder Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften" in Berlin war, die Bühnenadaption großer Romane schien bei manchen Theater den Spielplan zu dominieren. Die Stadt- und Staatstheater der Republik arbeiteten derart vehement an einer Perspektivenerweiterung, dass manche Lektoren in den Theaterverlagen einen die abendländische Stücktradition hinweg fegenden Epik-Tsunami fürchteten. So schlimm war das Ganze allerdings nicht. Die Theater bauten eher an und erweiterten ihre Spielpläne. Man legte weiterhin großen Wert auf Schillers „Kabale und Liebe" und Brechts „Dreigroschenoper", sah sich abseits der klassischen Dramatik aber im blühenden Garten der Epik um.


Das gilt auch für die nächste Spielzeit. In Zürich etwa wird das Saisonmenue mit einer Bühnenbearbeitung von Dostojewskis „Der Idiot" und Anthony Burgess" „A Clockwork Orange" garniert, während sich die Münchner Kammerspiele mit „Schnee" nach Orhan Pamuk und „Hiob" nach Joseph Roth ebenfalls zwei Ausflüge ins weite Land der Epik leisten. Damit landen die beiden Bühnen im Mittelfeld der Adaptionsgemeinde. Spitzenreiter hingegen sind das Freiburger Theater und das Frankfurter Schauspiel. Am Main gibt es zum Auftakt eine Bearbeitung von Goethes „Wahlverwandschaften", danach folgen Horvaths „Jugend ohne Gott", Cervantes „Don Quijote", Einar Schleefs „Gertrud" und Kafkas „Schloss", während die Freiburger mit „Medea.Stimmen", einem „Aktionstheater" nach Christa Wolfs Roman starten und Dramatisierungen von Kleists „Kohlhaas", Orhan Pamuks „Schnee", Ian Mc Ewans „Zementgarten", Paul Austers „Die Erfindung der Einsamkeit" nachschieben und ihre bereits erarbeiteten Adaptionen von Flauberts „Madame Bovary" und Kafkas „Schloss" im Repertoire behalten. [...]"


Die Fortsetzung des Artikels finden Sie unter:

Verlag DIE RHEINPFALZ

Publikation: Ludwigshafener Rundschau

Ausgabe Nr. 232

Datum: Samstag, den 06. OKtober 2007

Seite Nr.7

"Deep Link"-Referenznummer '2701808'

Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ  Web: digipaper

 

 


 

7. August 2007

Udo Lindenberg besucht Hesse Museum in Montagnola

 

Überraschend war der international bekannte, deutsche Rockmusiker UDO LINDENBERG im Museum Hermann Hesse in Montagnola zu Gast. Zusammen mit seinen Begleitern stieg er im Hotel Principe Leopoldo in Lugano ab, um sich dann intensiv mit den von ihm geliebten Schriftsteller Hermann Hesse zu befassen. Am Sonntag, den 5. August nahm er an der Lesung zu Ehren Hermann Hesses auf dem Friedhof S. Abbondio in Gentilino teil, um dann anschliessend, zusammen mit der Direktorin Regina Bucher, das Museum Hermann Hesse zu besuchen. Auch am nächsten Tag fand sich der Star wieder auf der Collina d’Oro ein, um „auf den Spuren Hermann Hesses“ die Landschaft zu geniessen. Zum Abschluss fuhr die Delegation nach Carona, wo Hermann Hesse sich zusammen mit seiner zweiten Frau Ruth Wenger oft aufhielt. LINDENBERG war begeistert von dieser Reise in die Wahlheimat Hermann Hesses, und es ist wahrscheinlich, dass es nicht seine letzte Reise ins Tessin gewesen ist.

Quelle und Text: Regina Bucher, Montagnola


9. Juli 2007

Neufassung und ergänzt 28. Januar 2010

Ehrung für einen Dichter ?

Merkwürdigkeiten im Verhältnis zwischen Calw und Hermann Hesse"

 

Der Journalist Sebastian Giebenrath hat in einem Aufsatz die wechselvolle Geschichte der Beziehung zwischen Hermann Hesse und seiner Heimatstadt Calw untersucht.  Unter dem Titel “Ehrung für einen Dichter?  Merkwürdigkeiten im Verhältnis zwischen Calw und Hermann Hesse” hat er das jahrzehntelange Tauziehen der verschiedenen Stadtoberen und manch einflussreicher Bürger um die Ehrung oder Verbannung der Andenken an den Dichter aus dem Stadtbild und Gedächtnis dargestellt.

 

Obwohl Hesse in seinen Gerbersau-Geschichten mitunter ein liebevolles Bild der schwäbischen Kleinstadt malte, ist das Verhältnis zwischen Hesse und Calw doch oft auch voll von gegenseitigen Schmähungen und Absonderlichkeiten.  Giebenraths Recherche hat diese historische Thematik detailliert und kenntnisreich beschrieben, und als kritischer Journalist nicht beschönigt. HHP

 

Zum Artikel

Quelle: Presseoffice Schömberg


 

22.Februar 2007

 

 

Weiteres

Quelle: M. Limberg, Düsseldorf


20. Februar 2007

 

Wien - Leopold Museum:

Hermann HesseAusstellung der Superlative

Hermann Hesse. Dichter & Maler

23. Februar bis 3. Juni 2007

 

Bild: Andy Warhol, Hermann Hesse nach einem Foto von Martin Hesse, © Suhrkamp Verlag 1985 / The Estate and Foundation Andy Warhol / VBK, Wien, 2007


Eröffnung am 22.Februar 2007, 19 Uhr

 

Das Leopold Museum arbeitet zur Zeit mit Hochdruck an der Fertigstellung der bisher größten Hesse-Schau aller Zeiten.

Wer kennt sie nicht, die Werke von Hermann Hesses. Literarische Meisterwerke, die bis heute eine ungebrochene Faszination auf Leserinnen und Leser in der ganzen Welt ausüben. Romane wie "Siddhartha", "Der Steppenwolf", "Narziß und Goldmund" oder "Das Glasperlenspiel" zählen zu den einflussreichsten Titeln des 20. Jahrhunderts. Diese sind ab Ende nächster Woche in Originalmanuskripten im Museum zu sehen.

Von 23. Februar bis zum 3. Juni 2007 wird erstmals in Österreich auch eine umfangreiche Schau aus dem malerischen Oeuvre des Literatur-Nobelpreisträgers gezeigt. Der international renommierte Hesse-Experte und Herausgeber der Gesamtausgabe von Hermann Hesse, Volker Michels hat für diese Ausstellung im Leopold Museum neben 100 Aquarellen eine große Auswahl an Original-Briefen, Fotos und Gedichten zusammengestellt. Damit bietet die Ausstellung einen Eindruck vom Doppeltalent dieses vielseitigen Künstlers und bildet ein Highlight der Wiener Ausstellungsszene.

 

 

Bild und Text-Aussender: Leopold Museum
Ansprechpartner: Mag. Verena Dahlitz
email: presse@leopoldmuseum.org
Tel. 525 70 - 1507


7. Februar 2007

Hesse Colloqium in Calw 2007

 

 

The news that the Hesse Colloqium in Calw in 2007 has been postponed due to the lack of funding by various agencies, including, but mostly of the City of Calw in the Black Forest,  has been received with curiosity and concern by  Hesse friends throughout  the world.

 

Although the International  Colloqium has been an established as a successful professional program in Hesses’s birthplace in honor of one his most distinguished citiziens for many years, the  previous enthusiastic support of the community of Calw has dwindled to the point where international gatherings in honor of one of the most widely read German Nobel Prize Winners were not deemed worthy of support. by the city.

 

It is to be regretted that the City found it appropriate to cancel an event of international significance, the International Hesse Colloquim 2007, after commitments had been been made by dinstinguished speakers who had promised to appear in the summer.

 

Even if a postponement appears financially unavoidable,  the damage to the image of the institution of the Hesse Colloquia and the sponsorship of the City of Calw for one of its most impressive cultural events appears to be doomed..

 

Gunther Gottschalk

Prof.em. University of Califonria

 

 


 

20. Januar 2007

Rezension

Ausstellung zu Hesses „Steppenwolf“ und den Illustrationen von Gunter Böhmer im Hesse-Museum Calw

CALW. Trösten musste der Dichter den Herausgeber der Literaturzeitschrift „Individualität“ und tat es mit den Worten: „...muss ich Ihnen sagen, dass auch mich Hermann Hesse mit seinen Pulvertürmen gelinde erschreckt hat, hoffentlich beunruhigen ihn die Steppenwölfe mit der Zeit weniger.“ Es war der von Hesse hochgeschätzte und geförderte Robert Walser, der dies an Willy Storrer im September des Jahres 1927 geschrieben hatte. Der unternehmungslustige Storrer, lange Zeit Sekretär des Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner, Schriftsteller und Pilot, hatte mit der expressionistischen Zeitschrift „Individualität“ bedeutende Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle wie Paul Valéry oder Oskar Schlemmer gewonnen und auch etliche Gedichte von Hesse veröffentlicht. Doch dessen geballten Zorn bekam Storrer zu spüren, als dieser es ablehnte, die mit dem Obertitel „Krisis“ versehenen Steppenwolf-Gedichte Hesses abzudrucken. Darüber völlig in Rage schrieb Hesse in Steppenwolf-Manier an Storrer: „Ich werde mir in Bälde den Hals abschneiden, und Sie gehören, werter Herr, zu den Menschen, die mir den Aufenthalt auf diesem Stern besonders unerträglich gemacht haben.“

Ebenso große Bewunderung wie radikale Ablehnung erfährt bis heute Hesses Erzählung „Steppenwolf“, die erst entstanden ist, als Hesses Verleger Samuel Fischer sich weigerte, die „Krisis“-Gedichte erscheinen zu lassen. Fischer verweigerte sich auch dem Wunsch Hesses, in der  Erstausgabe der Erzählung die Gedichte anzufügen. Ein anderes Begehr des Autors aber mochte der Verleger erfüllen, nämlich den in der Erzählung enthaltenen „Tractat vom Steppenwolf“ durch einen eigenen gelben Umschlag und eigene Seitenzählung deutlich vom übrigen Text zu unterscheiden.

Dieses Beispiel verlegerischer Großzügigkeit ist nun auch zu sehen in einer Ausstellung im Calwer Hermann-Hesse-Museum. Anlässlich des 80. Geburtstages des „Steppenwolf“ hat der Hesse-Experte Herbert Schnierle-Lutz die Ausstellung konzipiert, wobei als besonderer Augenfang die von Gunter Böhmer (1911 bis 1986) geschaffenen Illustrationen zu Hesses Erzählung dienen. Die mittelformatigen, mit lebendiger Linienführung aufwartenden Tuschlavierungen stammen aus der im Besitz der Stadt Calw befindlichen Gunter-Böhmer-Stiftung, in der sich allerdings noch weit mehr Blätter zum „Steppenwolf“ befinden. Doch diese können angesichts der Enge im Hesse-Museum nicht gehängt werden, weil der komplette erste Stock des Museums blockiert ist durch die von der Presse heftig geschmähte Dauerausstellung „Weltflechtwerk“.

Schnierle-Lutz, Hesse-Liebhabern durch sein Standardwerk „Schauplätze seines Lebens“ bekannt, hat mit großer Sachkenntnis auch in vier Vitrinen Wissens- und Anschauenswertes zum „Steppenwolf“ zusammengetragen. So den auf ein Blatt vom „Berliner Tageblatt“ skizzierten Entwurf zum „Magischen Theater“, Fotos der Ballsäle und Theater, in denen Hesse seine Literatur gewordenen Erlebnisse sammelte, eine Reihe Fremdsprachenausgaben, darunter arabisch und chinesisch. Sogar die Krawatten und Fliegen von Hesses Charleston-Tanzereien und ein für den Dichter von seinem Psychotherapeuten J.B. Lang ausgestelltes Rezept hat der Kurator für diese empfehlenswerte, facettenreiche Ausstellung aufgetrieben.

Sebastian Giebenrath

 

 

Quelle und Copyright ©:  S. Giebenrath, Calw


12. Januar 2007

 

Die Würfel sind gefallen

Verschiebung des renommierten Hesse-Kolloquiums in der Geburtsstadt des Dichters nun endgültig

 

CALW. Alea iacta est – die Würfel sind gefallen. Zwar ist es nicht Cäsars Rubicon, der überschritten wurde, sondern nur das Flüsschen Nagold in Hermann Hesses Heimatstadt Calw, und Sieger gibt es auch nicht, sondern allenfalls bloß Benachteiligte auf allen Seiten, aber eines steht fest: Das hoch angesehene, seit nunmehr 30 Jahren existierende Internationale Hermann-Hesse-Kolloquium wird nicht zum 130. Geburtstag des Dichters – wie schon lange vorgesehen – vom 6. bis 8. Juli diesen Jahres in Calw stattfinden, sondern verschoben.

Ins Auge gefasst ist wohl, die dreitägige Veranstaltung im Jahr 2008 abhalten zu wollen, doch sicher ist das noch längst nicht. Denn ob es der als Träger des Kolloquiums seit 2004 agierenden Internationalen Hermann-Hesse-Gellschaft tatsächlich gelingt, angesichts ihrer desolaten Finanzlage das Kolloquium überhaupt noch einmal auszurichten, das kann durchaus bezweifelt werden. Helmut Nagel jedenfalls, einer der beiden Geschäftsführer der Gesellschaft, teilte nach einem neuerlichen Gespräch mit Calws Oberbürgermeister Manfred Dunst in dieser Woche mit, dass das Kolloquium endgültig verschoben wird.

Vorangegangen war diesem Entschluss ein merkwürdiges Taktieren und Lavieren Nagels, der es im Vorfeld keineswegs für notwendig gehalten hatte, die Mitglieder des fürs Kolloquium zuständigen Progammkommitees zu informieren. „Das war sicherlich ein Versäumnis“ räumte Nagel im Gespräch mit der Pforzheimer Zeitung ein, auch habe es etliche „Missverständnisse“ mit der Stadtverwaltung gegeben. Überrascht zeigte er sich über die schriftliche Forderung der Stadt, Abrechungen für die Jahre 2003 und 2005 nachzureichen und die Pläne für das Kolloquium 2007 vorzulegen (die PZ hat berichtet). Die Vorgänger des Calwer OBs, so scheint es, hatten die Zuschüsse für die Kolloquien einfach abgenickt, denn, so Nagel, „es gab bislang keine Pflicht zur Rechnungslegung“. Nagel versichert, es habe entgegen manch anderer Darstellungen des Sachverhaltes „keinen Druck seitens der Stadt gegeben, das Kolloquium zu verschieben.“ Allerdings lehne es die Stadt teilweise ab, wie bisher die anfallenden Organisationskosten zu übernehmen, und habe sich auch einer finanziellen Unterstützung der Geschäftsstelle der Hesse-Gesellschaft versagt.

Im „Grundsatz“ aber gebe es von der Stadt Calw ein „Ja“ zu den Kolloquien – wie immer das in der Praxis bedeuten mag. Bestürzt reagierte der Hesse-Herausgeber Volker Michels auf die Verschiebung: „Schade, dass die Chance des 30jährigen Jubiläums verpasst wurde, zumal Calw mit diesen Kolloquien das einzig überregionale Podium zu bieten hat in Sachen Hesse.“ Nicht minder verschnupft ist auch Programmkommitee-Mitglied Michael Limberg, der für die Referentenauswahl zuständig ist und die Bände mit den Kolloquiumsbeiträgen herausgibt: „Ich bedaure das sehr, nicht nur, weil ich viel Vorarbeit geleistet habe, sondern weil es auch peinlich ist, den Referenten jetzt absagen zu müssen.“ Das vorgesehene Thema „Hesse und sein Menschenbild“ werde zwar für ein irgendwann stattfindendes Kolloquium beibehalten, meinte Limberg und fügte zweifelnd hinzu: „Aber ob die Referenten dann noch Lust haben...“

Sebastian Giebenrath

 

Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Copyright © S. Giebenrath, 2007

 


5. Januar 2007

"Steppenwolf"-Ausstellung im Calwer Hesse-Museum

 

 

Der „Steppenwolf“ wird achtzig Jahre alt: Hermann Hesses berühmter Roman erschien erstmals 1927 im Berliner S. Fischer Verlag. Dies ist Anlass für das Hermann-Hesse-Museum der Stadt Calw, ab 21. Januar 2007 eine kleine Sonderausstellung zum „Steppenwolf“ zu zeigen, die von

Herbert Schnierle-Lutz konzipiert wurde.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der große Illustrationszyklus zum „Steppenwolf“, den Hermann Hesses Malerfreund Gunter Böhmer 1981 für eine großformatige Sonderausgabe des Romans im Suhrkamp Verlag geschaffen hat.

In den Vitrinen der Ausstellung ist die Entstehungsgeschichte des Romans und seine Verknüpfung mit der Biographie Hesses dokumentiert sowie der Inhalt und Aufbau des Romans verdeutlicht, der aufgrund seiner modernen experimentellen Struktur keine einfach erschließbare und leicht verdauliche Lesekost ist; hier will die Ausstellung deshalb Hilfestellungen und Anregungen bieten. 

Eröffnet wird die Ausstellung am 21. Januar 2007 im Museum mit einer Vernissage um 16 Uhr, bei der die Böhmer-Expertin Susann Rysavy Hinweise zu Gunter Böhmer und seiner Illustrationskunst geben sowie Herbert Schnierle-Lutz die Ausstellung zum „Steppenwolf“ kurz erläutern wird. Anschließend findet um 17 Uhr im Saal des Museums eine kommentierte Lesung aus Briefen, Dokumenten und Texten Hesses statt, welche die teilweise dramatischen Umstände der Entstehung des „Steppenwolf“ beleuchten. Die Textcollage, die von Hermann-Hesse-Herausgeber Volker Michels erarbeitet wurde, wird von Herbert Schnierle-Lutz und dem Rezitator Markus Anders vorgetragen. Musikalisch umrahmt wird die Lesung von dem Pianisten Volker Hill und dem Saxophonisten Steffen Haß mit passender Musik, die einen Bogen von Mozart zur Tanzmusik der Zwanziger Jahre spannt.

 

Quelle: Bild und Text H. Schnierle-Lutz, Hesse Museum, Calw

 


4. Januar 2007

Finanzsorgen der Verantwortlichen bedrohen eine international renommierte Veranstaltungsreihe in der Hesse-Stadt Calw

 

CALW. Stolz sind sie auf ihren Dichter – die Stadt Calw und ihre Einwohner, ganz so als hätten sie dessen Nobelpreis geerbt. Bis in die Niederungen kommerzieller Banalisierung reicht die Verehrung, wobei die „Hesse-Füße“, mit Käse bestreutes Blätterteiggebäck, den von Hesse geschätzten Rotwein recht gut ergänzen. Doch auch weitaus Gewichtigeres, Ernsthafteres und Angemesseneres hat der Geburtsort des „Glasperlenspiel“-Autors seit nunmehr 30 Jahren aufzuweisen: das international renommierte Hesse-Kolloquium. Hilde Domin und Eugen Drewermann, Hans Küng und der Jazzpapst Joachim Ernst Berendt hatten mit ihren Beiträgen die jeweils dreitägige, im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende Veranstaltung in der Calwer Aula schon bereichert. Hesse-Forscher von Weltruf hielten Vorträge, Gelehrte der unterschiedlichsten geisteswissenschaftlichen Disziplinen erörterten die mannigfaltigen Aspekte in Hesses Werk. Das sollte auch in diesem Jahr, dem 130. Geburtstag Hesses und zum 30jährigen Jubiläum der Kolloquien so sein. Doch jetzt steht das Hesse-Kolloquium 2007 auf der Kippe.


In vorauseilendem Gehorsam hatte der für die Organisation des Kolloquiums verantwortliche Helmut Nagel im vergangenen November der Calwer Stadtverwaltung einen Brief geschrieben und angekündigt, das Kolloquium werde aufs Jahr 2008 verschoben. Allerdings hielt Nagel,, Leiter der staatlichen Lehrerakademie in Calw, es offenbar nicht für nötig, die übrigen Mitglieder des Kolloquiumgremiums von seiner einsamen Entscheidung in Kenntnis zu setzen. Vorausgegangen war diesem Schreiben ein Gespräch mit dem Calwer Oberbürgermeister Manfred Dunst. Darin hatte Dunst empfohlen, die seit 2004 als Träger der Kolloquien verantwortliche Internationale Hesse-Gesellschaft solle über „gewisse Einsparmöglichkeiten“ nachdenken, sich „eine gesündere Finanzierung“ suchen und auch einen Drei-Jahre-Turnus der Kolloquien erwägen. Geschäftsführer dieser im Hesse-Jahr 2002 eilends aus der Taufe gehobenen Gesellschaft ist, zusammen mit Uli Rothfuss, dem ehemaligen Kulturberater der Stadt, Helmut Nagel. Im Gespräch mit der Pforzheimer Zeitung bestritt OB Dunst aber energisch, das für dieses Jahr vorgesehene Kolloquium müsse verschoben werden, weil die Stadt ihren Zuschuss von 12 000 Euro gestrichen habe. Dunst verwies auf einen Brief der Stadtverwaltung von Mitte Dezember, in dem die Hesse-Gesellschaft ultimativ aufgefordert wird, die Abrechnungen für die Kolloquien 2003 und 2005 endlich vorzulegen und darzutun, wie das Programm für 2007 aussieht. „Da ist eine Bringschuld vorhanden. Wir wollen schon wissen, wie mit dem Geld umgegangen wird und was geplant ist“ meinte Dunst, der jedoch Nagels „Verschiebe“-Brief mit keiner Silbe erwähnte. Völlig überrascht von dem „Sinneswandel“ des OB gab sich Nagel gegenüber der Pforzheimer Zeitung, denn das Schreiben der Stadt liege ihm nicht vor, auch könne er sich nicht vorstellen, „dass Unterlagen fehlen“. „Ich musste zu dem Entschluss kommen, zu verschieben“ insistiert Nagel, „der OB soll sagen, inwieweit die Stadt die Hesse-Gesellschaft unterstützt.“ Da sich letztere bislang nicht um eine größere Mitgliederzahl gekümmert hat und auch kein Exklusiv-Sponsoring für die Kolloquien vorhanden ist, droht die Gesellschaft finanziell auszubluten, zumal durch die Verschiebung zusätzliche Kosten entstünden, wenn den bereits verpflichteten Referenten abgesagt werden muss – vom Imageverlust für das Kolloquium ganz abgesehen. Dass zu allem Ungemach wegen falscher Planung sich auch noch der vorgesehene Kolloquiumstermin vom 6. bis 8. Juli 2007 mit dem Calwer Stadtfest überschneidet, halten Dunst und Nagel aber unisono für „keinen Beinbruch.“

Sebastian Giebenrath

 

Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Copyright © S. Giebenrath, 2007

s. Pforzheimer Zeitung, 4. Januar 2007


22. Oktoberr 2006

Im "Walter de Gruyter Verlag", Berlin, wird die mehrbändige Sekundärbibliographie von Jürgen Below über Hermann Hesse voraussichtlich im Herbst 2007 erscheinen.


Sie wird über 21.000 Eintragungen (= numerierte Datensätze)
zu Publikationen über Hermann Hesse von 1899 bis 2006 enthalten.

Eine grobe Übersicht zum Umfang und den Inhalten der
Bibliographie soll die im folgenden als Download beigefügte
pdf-Datei bieten.

listezursekundaerbibliographieueberhermannhess.pdf

Die Liste setzt sich als Reihenfolge aller in der Bibliographie aufgeführten Nachweise zum Schrifttum über Hesse zusammen. Darin enthalten sind
die wissenschaftlichen Arbeiten bis zur Gattungsperipherie der
Tagesjournalistik. Zu Grunde liegt dem Original der Bibliographie
eine dezidierte und feingliedrige Systematik, die in einem Inhaltsverzeichnis mit über 350 thematischen Zuordnungen organisiert sind.

Das hier vorgelegte informative Verzeichnis ist gegliedert in:

1. Verfasser, Autor in alphabetischer Reihenfolge            (= Überschrift)

2. Kurzgefaßte thematische Zuordnung

3. Kürzel für die Sprache, in der die Publikation veröffentlicht wurde
[d= deutsch, fr= französisch, i= italienisch, usw. sinngemäß]

4. Publikationsdatum: Jahr, Monat, Tag
5. Art der Gattung: [1] = Dissertation, Hochschul- oder Prüfungsarbeit
[2] = Selbständige Publikation
 [3] = Beitrag/- unselbständige Publikation

Durch Anwendung von "Adobe Reader" ist es möglich, gezielt in dem pdf-Dokument die Suche nach Worten, Begriffen oder Ausdrücken in einer Ergebnisliste zur Gesamtzahl von Fundstellen zu bündeln.

 

\

Quelle: J. Below


  25. Februar 2006

 

 

Michael Limberg

Hermann Hesse

Leben und Werk

Hörbuch - 2 CDs

Laufzeit ca. 165 Minuten

ISBN 3-89940-750-4

19,95 € / 35,20 sFr (unverbindlich)

 

Weiteres:

 

Quelle: Michael Limberg


 

16. Dezember 2005

 

In Vorbereitung/ In Preparation

Jürgen Below

Internationale Bibliographie zur Hermann-Hesse-Forschung

 

 

 

Hermann Hesse (1877-1962) gehört zu den wichtigsten und meistgelesenen deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.  Bestimmend im Werk des Nobelpreisträgers ist das Spannungsverhältnis zwischen Geist und Leben, Kunst und Wirklichkeit.  Seine Romane, u.a. “Peter Camenzind”, “Demian”, “Das Glasperlenspiel”, “Der Steppenwolf” und “Siddhartha”, sind z.T. stark von der Psychoanalyse und der Lebensphilosophie Nietzsches, aber auch von der östlichen Philosophie und Religion beeinflusst und zeichnen sowohl das Bild einer zerissenenen abendländischen Kultur als auch der Utopie  einer neuen, geistigen Lebensform, in der sich die vita activa und die vita contemplativa nicht mehr als Antagonismen gegenüberstehen.  Zu Hermann Hesse gibt es eine inzwischen fast unüberschaubare literaturwissenschaftliche Forschung, die hier erstmals  bis in die Gegenwart hinein bibliographisch erfasst wird.  Die gesamte zu Hesse publizierte deutschsprachige und internationale Sekundärliteratur wird mit ca. 25.000 Titeln abgebildet und systematisch klassifiziert, etwa nach Literatur zur Biographie, zu einzelnen Werken, zu den Briefen, zu Rezeptionsprozessen im In- und Ausland usw.  Die Bibliographie strebt Vollständigkeit an und übertrifft ihre Vorgänger in Bezug auf die Qualität der Belege und die Aktualität der dokumentierten Titel.  Sie ist damit das derzeit umfassendste Referenzwerk zu mehr als 100 Jahren Forschungs- und Rezeptionsgeschichte.

Erarbeitet wurde das Werk auf der Grundlage der Neuautopsie aller in früheren Bibliographien verzeichneten Titel und der Sicherung von 30.000 Belegen in Bibliotheken, Archiven und Sammlungen, von denen über 5000 Quellen hier erstmals erfasst werden.  Jeder Titel wird mit seinem Standort angegeben.  Auch verstreut Publiziertes, etwa Zeitungsartikel, sind systematisch dokumentiert.  Die Bibliographie ist teilkommentiert, d.h. sie bietet neben den Inhaltstverzeichnissen von Monographien und Sammelwerken zu vielen Titeln Informationen über Rezensionen, Pressestimmen usw.  Damit ist diese Bibliographie ein unversichtbares Arbeitsinstrument der Hesse Forschung und ermöglicht jedem Wissenschaftler und Hesse-Interessierten, sich rasch und gezielt über die gesamte Sekundärliteratur zu Leben und Werk des großen Schriftstellers zu informieren. 

Jürgen Below ist ein ausgewiesener Hesse-Kenner und hat als Diplom-Ingenieur eine leistungsfähige bibliographische Datenbank zur Verwaltung und Dokumentation der gesamten erschienenen Forschungsliteratur entwickelt.  Bei der Erarbeitung der Bibliographie hat er eng mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach am Neckar zusammengearbeitet und dessen Archivbestände und bibliographische Infrastruktur intensiv genutzt.

4. Bände, gebunden, Subskriptionspreis  bis 31.05.2008 ca. 398 Euro, oder 637 Schweizer Franken oder 517 US Dollar.  Ladenpreise ca. 498 Euro oder 797 Schweizer Franken oder 697 Dollar für USA, Canada und Mexiko.  ISBN 3-11-018559-8

 

Quelle: Newsletter: www.degruyter.de

 


 

21. November 2005

 

Hermann-Hesse-Jahrbuch

 Hrsg. v. Mauro Ponzi

 im Auftrag der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft

 bei Niemeyer Verlag - Tübingen

 

 Zwei Jahre nach der Gründung der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft anläßlich des des 125. Geburtstages des Literaturnobelpreisträgers von 1946 im Jahre 2002 erscheint das erste "Hermann-Hesse-Jahrbuch".  Das neue Jahrbuch will Wege der Annäherung an das Phänomen der weltweiten, in unterschiedlichen Kulturen festzustellenden Faszination am Werk Hermann Hesses (1877-1962) aufzeigen und der Aktualität eines Dichters unserer Zeit nachspüren.  Jedes Jahrbuch enthält neben Aufsätzen einen Besprechungsteil, eine Hesse-Bibliographie, sowie Mitteilungen aus der Gesellschaft.  Die Publikationssprache ist Deutsch.

***

BAND 1

  

Hermann Hesse und das Fremde

  Mauro Ponzi, Hermann Hesses Umgang mit dem Fremden.

  Adrian Hsia, Hermann Hesse und (das nicht so ferne) Asien.

  Volker Michels, Außenseiter wird man nicht freiwillig. Hermann Hesse als Beispiel für viele.

  Andreas Solbach, Alterität und Mobilität: Reisen am Rande der Gesellschaft bei Hermann Hesse.

  Helga Esselborn-Krumbiegel, Die Alterität des Ich. Bedrohung und Verheißung in der Begegnung mit dem Fremden.

  Micaela Mecocci, Das Weibliche bei Hesse.

  Uli Rothfuss, Fremd sein in Gewalttätiger Zeit. Josef Mühlberger und Hermann Hesse - eine Verwandtschaft im Geiste.

  Flavia Arzeni, Hermann Hesse und die Farben der Seele.

  Maddalena Fumagalli, Pablo contra Mozart? Das "magische Theater" der Musik.

  Giorgio Cusatelli, Die schwierige Suche nach dem Exotischen.

  Ralph Freedman, "Hesse-Welle" und  akademische Skepsis in den USA 1960-1980. Ein Stück Rezeptionsgeschichte.

  Géza Horváth, Die drei Lebensläufe und ihr Verhältnis zur Biographie des Magister Ludi, Josef Knecht.

 

 

BAND 2

I. Hermann Hesse als Streitobjekt

Mauro Ponzi, Der Wald und die Steppe. Streifzüge durch die Fiktion Hermann Hesses.

Klaus Peter Philippi, Hesse und die heutige Germanistik in Deutschland (Historisierung - Distanz - Kritik).

Volker Michels, Zur Hermann Hesse-Rezeption in Deutschland.

Helga Esselborn-Krumbiegel, Lesen als Reskription. Plädoyer für eine neue Hesse-Lektüre.

Flavia Arzeni, Hesse und die Gartenkunst.

Ralph Freedman, Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke: vereinbar oder unvereinbar?

Rudolf Koester, Hermann Hesse und Jakob Wassermann.

Antonio Vitolo, Literatur, Tiefenpsychologie, Sublimierung zwischen Jung, Freud und Hesse.

Volker Wehdeking, Hermann Hesse, Carl Gustav Jung und Thomas Mann. Die intertextuellen Bezüge in der Erzählprosa des späteren Werks.

Friedhelm Brusniak, »Das Sinnen und Gedankenmachen hat keinen Wert ...« Eine wiederentdeckte Radierung zu Hermann Hesses Knulp von Ludwig Schwerin.

Géza Horvath, Hermann Hesse als ›vielgelesener‹ deutschsprachiger Autor in Ungarn: vor und nach der Wende. -

II. Besprechungen.

III. Mitteilungen. -

IV. Michael Limberg, Hermann-Hesse-Bibliographie 2004.

 

Quelle und Text: M. Ponzi

 


9. November 2005

 

Unterm Rad“ – eine Calwer Geschichte

Sonderausstellung im Calwer Hesse-Museum

zum 100. Geburtstag der bedeutenden Erzählung

12. November 2005 bis Ende April 2006

 

Im Herbst 1905 erschien im S. Fischer Verlag in Berlin erstmals Hermann Hesses „Unterm Rad“ in Buchform. Hauptschauplätze der großen Erzählung sind Kloster Maulbronn sowie Calw, die Heimatstadt des Dichters. Dies ist für das Hermann-Hesse-Museum der Stadt Calw Anlass, das Werk in einer kleinen Sonderausstellung näher zu beleuchten.

Eine Hauptattraktion der kleinen Sonderausstellung im Foyer im 2. Stock des Museums ist dabei das Illustrationswerk zu „Unterm Rad“, das der mit Hermann Hesse befreundete Maler und Illustrator Gunter Böhmer in den 80er-Jahren geschaffen hat. Dieses ist im Besitz der Böhmer-Stiftung der Stadt Calw und wird nun bis April 2005 der Öffentlichkeit zugänglich sein. Es besteht aus acht ganzseitigen Tuschlavierungen zu Szenen des Werkes sowie acht freien, zum Teil aquarellierten Paraphrasen.

Ergänzend dazu hat der Hesse-Kenner und Literaturpädagoge Herbert Schnierle-Lutz im Auftrag des Museums drei Vitrinen gestaltet, in denen Aspekte der Entstehung und Wirkung von „Unterm Rad“ dokumentiert und veranschaulicht werden.

Es wird dabei u.a. der Frage nachgegangen, was in dieser Erzählung, in der Hermann Hesse Ereignisse seiner Schul- und Jugendzeit verarbeitet hat, wirklich autobiografisch ist und was Hermann Hesse dichterisch frei hinzugefügt hat.

In einer anderen Vitrine werden mit historischen und heutigen Fotos die Hauptschauplätze des Werkes in Maulbronn und besonders in Calw gezeigt. Dadurch entsteht  zugleich ein interessanter Bildvergleich zwischen dem Calw vor 1900 und dem heutigen.

Eine dritte Vitrine dokumentiert das literarische Umfeld von „Unterm Rad“. Es erschienen damals eine ganze Reihe von Erzählungen und Romanen, die deutliche Verwandtschaftsmerkmale mit Hesses Jugendwerk aufweisen. Diese werden von der Literaturwissenschaft unter dem Begriff des „Adoleszenz-Romans“ zusammengefasst. Zwei dieser Werke, deren Verfasser Hesse auch persönlich kannte: der „Hanno“-Teil aus Thomas Mann „Buddenbrooks“ sowie die Lebensgeschichte „Freund Hein“ des 1866 in Pforzheim geborenen Emil Strauß, werde dabei vergleichend zu „Unterm Rad“ vorgestellt.

Diese literaturpädagogischen Aufbereitungen machen die Ausstellung auch besonders für Schüler und Klassen interessant, die „Unterm Rad“ lesen wollen (oder „müssen“).

„Unterm Rad gehört zu den meistgelesenen Werken Hesses. Die deutschsprachige Auflage beträgt mittlerweile über zwei Millionen. Außerdem wurde es in 26 Sprachen übersetzt. In Japan, das nach wie vor ein sehr strenges Schulsystem besitzt, ist die Geschichte über das Leben und Sterben eines Schülers bereits seit Jahrzehnten das meistgelesene Buch eines deutschsprachigen Schriftstellers.

 

 

Quelle und Text: H.Schnierle-Lutz, Calw

 


 

25. Oktober 2005

Nachrichten vom Hesse-Editionsarchiv

Am 6. November findet in Frankfurt im Schauspielhaus eine Hesse-Matinee statt zum Abschluiss der Gesamtausgabe ( aber der Registerband ist noch nicht da!), um 11 Uhr. Eintritt 10 Euro.Es sprechen: Ulla Unseld-Berkéwicz und Volker Michels, Hesse-Texte werden gelesen von dem Jungautor Kevin Vennemann und dem Schauspieler Martin Wuttke.

Ansonsten ist erscheinen im Hörverlag "Narziß und Goldmund", gelesen von Ulrich Noethen, insgesamt vier CDs  ISBN 3-89940-632-X, in einer gekürzten Fassung.

Quelle: Editionsarchiv Ofb

 


 

22. August 2005

 

Hermann Hesse wie ihn nicht jeder kennt

Die jetzt vollendete 20-bändige Gesamtausgabe zeigt, wie sich der Autor des «Steppenwolfs» mit den aktuellen Themen seiner Zeit auseinander setzte.

Von Thomas Feitknecht

 

«Vorgestern habe ich wahrscheinlich eine grosse Dummheit begangen», schrieb Hermann Hesse Ende September 1939 seinem Zürcher Schriftstellerkollegen R J. Humor. Er habe nämlich mit seinem deutschen Verlag einen neuen Vertrag unterzeichnet und so «dafür gesorgt, dass die Weltgeschichte und mein Privatleben weiterhin hübsch verbunden bleiben.  Ich tat es lediglich der Person meines Verlegers zuliebe; er ist ein, wie ich glaube, vollkommen treuer Mensch, und auf so einen zu bauen, schien mir trotz allem besser als alles andere.»  Dieser Verleger war Peter Suhrkamp, der den traditionsreichen S. Fischer-Verlag durch die NaziZeit hindurchrettete und 1950 den Suhrkamp-Verlag selbstständig weiterführte.  Hesse hielt ihm 1939 wie 1950 die Treue und trug maßgeblich dazu bei, dass die Weiterexistenz des Verlags gesichert wurde.  Bis heute ist Hesse als meistverkaufter deutschsprachiger Autor mit einer Gesamtauflage von weltweit 120 Millionen Büchern ein Standbein des Suhrkamp-Verlags geblieben.

Alte Schuld

Lange Zeit ist der Verlag seinem Erfolgsautor eine Gesamtausgabe schuldig geblieben.  Jahr für Jahr wurden neue Taschenbücher auf den Markt gebracht, die bekannte Texte mit Unpubliziertem aus dem Nachlass verbanden.  Ungezählte Einzelausgaben überschnitten sich so mit der zwölfbändigen Taschenbuchausgabe der «Gesammelten Werke», die 1970 zum zwanzigsten Verlagsjubiläum erschienen war und im Wesentlichen der siebenbändigen Dünndruckausgabe der «Gesammelten Schriften» von 1957 folgte.  Peter Suhrkamps Nachfolger Siegfried Unseld entschloss sich schließlich zwei Jahre vor seinem Tod, die «Sämtlichen Werke» Hesses in zwanzig Bänden herauszugeben. Sie ist nun abgeschlossen (im Herbst kommt noch ein Registerband dazu).

Diese Gesamtausgabe, die, von Volker Michels praktisch im Alleingang realisiert wurde, entspricht offensichtlich einem Bedürfnis: Die ersten zehn Bände, die in einer Auflage von 3000 Exemplaren gedruckt worden sind, mussten bereits nachgedruckt werden.  Japanische Übersetzer sind mit Hochdruck an der Arbeit, damit möglichst bald die zwanzig Bände auch in ihrem Land erhältlich sind.  Aber nicht nur in Japan, sondern auch in Korea, China und den arabischen Ländern gehört Hesse zu den beliebtesten Autoren deutscher Sprache.

Welche Bedeutung dem Schriftsteller Hesse gerade auch als Vermittler zwischen den Kulturen zukommt, zeigen die Rezensionen und Aufsätze, die ein Viertel der neuen Gesamtausgabe ausmachen.  Während eines halben Jahrhunderts hat Hesse unermüdlich registriert, was in der Weltliteratur  erschienen ist, von Deutschland, Amerika und Frankreich über Russland bis nach Indien und China.  Er hat auf Neuerscheinungen hingewiesen, zu Unrecht vergessene Autoren wieder ins Bewusstsein gerückt und stets von neuem die Bedeutung guter Übersetzungen für die Kenntnis anderer Literaturen hervorgehoben.

Häufig sind es Sammelbesprechungen, zum Gebrauch für Bücherliebhaber geschrieben, ohne kritischen Anspruch, unter unprätentiösen Titeln wie «Neue Erzählungsliteratur», «Billige Geschenkbücher» oder «Ferienlektüre».  Aber die Texte sind nie so harmlos, wie sie auf den ersten Blick scheinen.  In der Besprechung eines Buches über Leonardo da Vinci kann Hesse unvermittelt ganz grundsätzlich werden und mit den Literaturwissenschaftlern abrechnen, die «viel lieber zwei Bände über eine antiquierte Genitivform» schrieben als eine Novelle übersetzten.  Früh setzt er sich für Franz Kafka und Robert Walser ein, er kommt immer wieder auf Mörike, Hölderlin und Jean Paul, auf Boccaccio und Dostojewski zu sprechen, er beschäftigt sich mit der Psychiatrie, er wendet sich gegen alle Formen von Nationalismus und Chauvinismus.

Die autobiografischen und die politischen Schriften zeichnen nach, wie sich Hesses Denken und Handeln entwickelt haben.  Zu Beginn des Ersten Weltkriegs schwankt Hesse noch zwischen Zustimmung und Ablehnung, er verbringt die Tage der Ungewissheit, ob er zum Krieg einberufen wird, mit Gartenarbeiten, und sein ältester Sohn Bruno „hilft jäten und vernichtet die verschiedenen Kräuter mit grösserem Eifer, nachdem sie ihm als Russen, Serben, Belgier etc. bezeichnet habe“.

Doch Anfang November 1914 wendet er sich unter dem Titel «0 Freunde, nicht diese Töne» in der NZZ gegen den Chauvinismus und die «Verwirrung des Geistes» unter den Intellektuellen in Deutschland.  Dieser Aufruf und ein weiterer Artikel lösen in der deutschen Öffentlichkeit wüste Polemiken gegen Hesse aus.

Zur Zeit des Nationalsozialismus weicht Hesse, 1924 Schweizer Bürger geworden, öffentlichen Kontroversen aus, wohl auch, weil er die jüdischen Verwandten seiner Frau Ninon nicht in Gefahr bringen will.  Aber in ungezählten Briefen setzt er sich für Verfolgte ein, etwa für das Verbleiben des Schriftstellers Albert Ehrenstein in der Schweiz, was zu einem heftigen verbalen Schlagabtausch mit Heinrich Rothmund führt, dem Chef der Eidgenössischen Fremdenpolizei.

Bei den literarischen Werken sind nun erstmals alle Texte rund um das «Glasperlenspiel», Hesses Opus magnum, in einem Band vereint: der Text des noch während des Krieges 1943 im Zürcher Verlag Frett und Wasmuth erschienenen Buches, die Fragmente zur Entstehung des «Glasperlenpiels» und die nachgelassenen fiktiven Lebensläufe des Glasperlenspielers.  Zum ersten Mal kann auch die Entstehung des Romans «Gertrud» lückenlos verfolgt werden. Vorstufen dazu sind der 1900 erschienene Roman «Der Dichter. Ein Buch der Sehnsucht» und die «Briefe an Elisabeth», denen die unerwiderte Liebe zur Basler Pianistin Elisabeth La Roche zu Grunde liegt.  Diese Texte finden sich im ersten Band, der unter dem Sammeltitel «Jugendschriften» eine wahre Fundgrube für Hesse-Leserinnen und -Leser darstellt.  So trägt die neue Gesamtausgabe zum besseren Verständnis eines Autors bei, der seine Verdienste nicht nur auf literarischem Gebiet hat, sondern der ein wichtiges Kapitel der Kulturgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts geschrieben hat.

 

Tages-Anzeiger • Mittwoch, 27. Juli 2005.  Mit freundlicher Genehmigung des © Verfassers und des Tages-Anzeigers.

 

Quelle: HEA; Tages-Anzeiger (Permission pending for 3 weeks)


31. Juli 2005

[Volker Michels, Foto by © Gunther Gottschalk, 2003]

Volker Michels

Foto: Gottschalk, 2003

 

Im Alleingang

20 Bände Hermann Hesse:
Volker Michels kommt mit der Werkausgabe ins Ziel

Von Klaus Bellin

Das Buch traf ihn 1957 wie ein Blitz. Er las Hesses »Unterm Rad« und fand darin einen, der so unglücklich war wie er, der seine Qualen litt, mit seinen Schmerzen kämpfte. Er war 14 Jahre alt und noch Schüler, eingesperrt in ein feines Internat am Bodensee, und er krümmte sich unter den schnürenden Lasten einer autoritären Erziehung, wie sich dieser Hans Giebenrath krümmt, der verzweifelte Junge aus Hesses früher Erzählung. Er schrieb dem Autor einen spontanen Brief, lauter Worte der Dankbarkeit, und so begann eine Beziehung, von der er natürlich nicht ahnen konnte, dass sie einmal sein ganzes Denken und Dasein beherrschen würde. Bis zu Hesses Tod am 9. August.

1962 korrespondierte er mit dem Dichter, acht Jahre später wurde er Lektor bei Suhrkamp, und er kam im rechten Augenblick, Denn der Verfasser des »Steppenwolf«, von dem das Intelligenzblatt »Die Zeit« im Nachruf geschrieben hatte, mit »diesem Gartenzwerg unter den Nobelpreisträgern« sei kein Blumentopf mehr zu gewinnen, war gerade dabei, Leser in aller Welt zu erobern, nicht peu à peu, sondern im Sturm. Schon 1968 war in den USA ein Hesse-Jahr gewesen, und der phänomenale Siegeszug des Totgeredeten, ein Werk der Hippies und Vietnam-Kriegsgegner, setzte sich mit einer Vehemenz fort, die kaum jemand für möglich gehalten hatte. In Frankfurt am Main, wo Siegfried Unseld die Zeichen der Zeit aufmerksam registrierte, begann die Epoche des Volker Michels. Sie dauert immer noch an.

Hesses Präsenz in Deutschland ist ohne seinen Enthusiasmus, seinen Fleiß und seine Kenntnisse schwer denkbar. Er, Michels, hat sich dem Werk mit einer Intensität gewidmet, die größte Bewunderung verdient. Die Reihe der Titel, die ihn als Herausgeber nennt, ist lang. Er edierte, unterstützt von Heiner Hesse, die vierbändige Briefsammlung, Briefe an Freunde und junge Leser, die Gedichte und Lesebücher, die politischen Schriften und die Schriften zur Literatur, dazu viele, viele Auswahlbände mit Versen, Märchen, Erzählungen, Betrachtungen und Aquarellen, mehrere Sammlungen mit Texten über Hesse, auch eine große Bildbiografie. Sein Meisterstück aber sind die 20 blauen Leinenbände mit »Sämtlichen Werken« (denen im kommenden Frühjahr noch ein Registerband folgen soll), die anspruchsvollste und vollständigste Hesse-Präsentation, die je auf den Markt kam, im Umfang doppelt so stark wie die 12-bändige Taschenbuchausgabe von Suhrkamp, die seit 1970 das Beste war, was Hesse-Leser haben konnten. Und das Erstaunliche ist: Volker Michels hat diese Aufgabe ganz allein bewältigt, dazu in verblüffend kurzer Zeit. Zwischen Band 1 und Band 20, der jetzt erschien, liegen gerade mal vier Jahre.

Zum ersten Mal sieht man den ganzen Hesse und damit große Teile des Werks, die der ganz junge, noch tastende Dichter entweder in der Schublade ließ oder die, später veröffentlicht in entlegenen Blättern, nie wieder publiziert worden sind. Viel Neues schon im Auftaktband mit den Jugendschriften. Hesse, geboren am 2. Juli 1877, war erst zehn Jahre alt, als er sich für die jüngere Schwester ein Märchen ausdachte, eine kleine Geschichte von zwei ungleichen Brüdern, die zuletzt das Trennende überwinden, vorgetragen in einem Ton, der den Brüdern Grimm abgelauscht war. 15 Jahre später, nun längst dabei, sich literarisch zu profilieren, versuchte er sich an monografischen Erzählungen über Boccaccio und Franz von Assisi, Auftragsarbeiten, die er rasch und ohne Mühe herunterschrieb, die ihm später aber nicht mehr gefielen. Dazwischen die übrigen Versuche des Anfangs, zur Hälfte erstmals nach den schwer entzifferbaren Handschriften wiedergegeben: Gedichte, Tagebuchblätter, Betrachtungen, Stimmungsbilder aus Oberitalien, ein Stück des 17-Jährigen mit dem Titel »Lebensfahrt«, Geschichten um den Landstreicher Quorm, aus denen dann der Knulp hervorging. Bekannt war von alledem nichts, denn Hesse hat damals nur Weniges veröffentlicht und auch keinen dieser frühen Texte in eines seiner Bücher aufgenommen.

Zu entdecken gibt's in dieser Ausgabe viel. Dazu zählen die 300 Gedichte, die bislang nirgendwo standen, die Legenden und Märchen aus dem Nachlass, 55 unbekannte Geschichten und auch die politischen Schriften, die weit über das hinausgehen, was Volker Michels vor Jahren in der Sammlung »Politik des Gewissens« vorgestellt hat. Ein Ereignis für sich sind die letzten fünf Bände mit den Betrachtungen und Feuilletons zur Literatur, den 3700 Buchkritiken, die Hesse im Lauf seines Lebens geschrieben hat. Der erste Text, ein kleiner Aufsatz über Novalis, wurde im Januar 1900 gedruckt, der letzte, »Vorschläge für ein Buchgeschenk«, stammt aus dem Todesjahr und blieb unveröffentlicht. In diesen Arbeiten, manchmal nur ein paar Zeilen lang, spricht ein Liebhaber und Sammler, der leidenschaftliche Leser Hesse, der »ein stiller Kenner und dankbarer Verehrer« war und gar nicht daran dachte, sich in die Geschäfte der Kritik zu mischen. Er, frei von jeder Besserwisserei und Selbstgefälligkeit, hatte wenig Neigung, sich mit missratenen Büchern herumzuplagen, er wollte empfehlen, was ihm gefiel, und er liebte die alten Chinesen genauso wie Goethe, die Romantiker oder Robert Walser und Peter Weiss. Noch im Alter konnte er, beschäftigt mit einer Neuerscheinung, schwärmen, wie der Tübinger Lehrling einst schwärmte, als er sich bei Heckenhauer die Welt der Literatur erschloss.

Volker Michels, kundig wie kein anderer, hat in mühevoller, akribischer Suche all die verstreuten Arbeiten ausfindig gemacht und in den fünf Bänden chronologisch ausgebreitet. Man kann sie für Nebensachen halten, aber schon ihr Umfang sagt, dass sie mehr sind, viel mehr. Es sind reizvolle Selbstauskünfte und aufschlussreiche Kommentare zur Buchproduktion zwischen 1900 und 1962. Und sie ergeben, nach einem Wort des Verlegers Daniel Keel, fast einen »literarischen Michelin«.

Der oft genug verkannte, unterschätzte und auch schon abgeschriebene Hesse, der nach seinem Tod ein Weltereignis wurde (mit inzwischen 120 Millionen Exemplaren), steht nun mit allem da, was er geschrieben hat- eine Einladung, das Gespräch über ihn neu zu beginnen. Volker Michels hat mit seiner grundlegenden Arbeit, zu der ja auch die umfangreichen Aufsätze gehören, die jeden Band beschließen, dafür ideale Voraussetzungen geschaffen, und wenn es noch irgendwo ein Sensorium für solche Leistungen gibt, müsste ihm ein Preis für diese Hesse-Ausgabe sicher sein.

Hermann Hesse: Sämtliche Werke. 20 Bände und ein (für Frühjahr 2006 geplanter) Registerband. Hg. von Volker Michels. Suhrkamp Verlag. 14000 Seiten, geb., vorauss. 780. Die Bände sind für 35,80 bzw. 40,80 auch einzeln erhältlich.

Nachdruck mit freundlicher Erlaubnis:

ND - Im Alleingang - 02.07.05

Neues Deutschland

Quelle: Neues Deutschland


15. Juli 2005

Radio DRS 1 zu Gast auf der Collina d'Oro

 

Im Rahmen eines grösseren Projektes von DRS 1 mit Berichten aus der ganzen Schweiz kommt das Reportage-Fahrzeug des deutschschweizerischen Senders auch ins Tessin und wird am Dienstag, den 19. Juli von der Collina d'Oro senden. Ein Themenschwerpunkt der Live-Übertragungen ist der "Treffpunkt" von 10 bis 11 Uhr, wo Flavio Meroni, Gemeinderat der Collina d'Oro, Regina Bucher, Direktorin der Fondazione Hermann Hesse Montagnola und Giosanna Crivelli, Fotografin aus Montagnola, zu Gast sind. Weitere Beiträge, verteilt auf den ganzen Tag, berichten nicht nur vom berühmten Einwohner Hermann Hesse, sondern beleuchten auch andere Aspekte der Kulturlandschaft auf der Collina und bringen sie den Hörern auf der anderen Seite des Gotthards nahe.

 

 

Quelle: Museo Hermann Hesse - Montagnola

 


8. Juli 2005

Hermann-Hesse-Haus Gaienhofen

Hermann-Hesse-Weg 2

78343 Gaienhofen

(vormals Am-Erlenloh)

 

2003   Pläne zur Abtrennung/Verkauf/Bebauung des nördlichen Grundstückbereichs

Dezember 2003   Verkauf des gesamten Grundstücks mit Haus an Eheleute Eberwein, Rhöndorf

April 2004   Beginn der Sicherungs- und Freilegungsarbeiten am Hermann-Hesse-Haus in enger Absprache mit oberer/unterer Denkmal-schutzbehörde.

Ziel: Bewahrung des Hauses bei weitgehender Erhaltung historischer Substanz, Rückbau von Veränderungen aus den 60iger und 70iger Jahren, weitgehende Darstellung des ehemaligen Farbbilds sowie Verhinderung weiterer Geländeverluste des ehemaligen Hesse-Gartens.

Dezember 2004   Abschluss der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am Haus.

Ab Januar 2005   Beginn der Ausarbeitungen für die Rekonstruktion des Hesse-Gartens.

Ziel: Wiederherstellung der charakteristischen Merkmale (Stauden-Pflanzungen, Wegeführungen, Baumsanierung, Gemüse-Garten etc.)

 

Öffnung auf Anfrage
Tel.: 077 35-440653

info@hermann-hesse-haus.de

Webseite in Vorbereitung:

www.hermann-hesse-haus.de

Quelle und Text: Faltblatt des Hermann-Hesse-Hauses


13. Märzr 2005

 

Das Sammlerehepaar Hübl
bei der Übergabe der Hesse-Erstdrucksammlung in Calw

 

 

CALW/PFORZHEIM.   Weniger literarisches Interesse, sondern eher die Freude am Sammeln bewirkt, dass manche Buchschätze der Nachwelt erhalten bleiben. Obwohl Hermann Hesse der meistgedruckte deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts ist, sind Erstausgaben von ihm ausgesprochen rar. Nun kann sich Calw, die Geburtsstadt des Literaturnobelpreisträgers, rühmen, die derzeit wohl umfangreichste und bedeutendste Sammlung dieser Kostbarkeiten in ihren Mauern zu wissen. Der Hesse-Stiftung der Sparkasse Pforzheim Calw gelang es, für einen ungenannten Betrag die Hesse-Erstausgabenbibliothek zu erwerben, die das Hannoveraner Wissenschaftlerehepaar Ulla und Lothar Hübl in einem Vierteljahrhundert zusammengetragen hat. Begonnen hatte die Sammelleidenschaft in einem Berliner Antiquariat, als dem Ehepaar das "Bilderbuch" aus den 1926 erschienenen Gesammelten Werken Hesses in die Hände fiel. Zunächst wurde alles an Erstausgaben des Dichters aufgekauft, was der Markt anbot - meist zu schnell und zu teuer und ohne auf den Zustand der Bücher zu achten. Doch alsbald siegte der ökonomische Sachverstand, über den beide - sie promovierte Unternehmensberaterin, er Professor der Wirtschaftswissenschaften - reichlich verfügen.

Alle einschlägigen Antiquariate in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Skandinavien, Holland, Israel und den USA wurden aufgesucht, - gesammelt aber nur, was noch zu Lebzeiten des Dichters erstmalig im Druck erschienen war. Erstveröffentlichungen in Zeitschriften, wie die erst 1987 als Buch erschienene Novelle "Erwin", konnten deshalb nicht berücksichtigt werden. Neben rund 400 von insgesamt 550 Hesse-Erstausgaben umfasst die Hübl-Kollektion auch Autografen und seltene Briefe. Etliche, meist nur wenige Seiten umfassende und signierte Privatdrucke für Freunde sind ebenso Bestandteil der Sammlung wie die "Romantischen Lieder", die Hesse auf eigene Kosten 1898 hatte drucken lassen und den Großteil der 600 Exemplare verschenkte. Einige von Hesse zusammengestellte Erzählbände für die von ihm betreute Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene während des 1. Weltkriegs konkurrieren im Seltenheitswert mit den drei losen Blättern, die einer von Hesse 1910 besorgten Ausgabe des Alten und Neuen Testaments beigegeben waren. Zusammen mit der vor zehn Jahren erworbenen, völlig anders aufgebauten Sammlung des Hesse-Forschers Martin Pfeifer, verfügt nun die Hesse-Stiftung der Sparkasse über eine einmalige Kollektion, die für Wissenschaftler und Interessierte zugänglich ist. Sebastian Giebenrath

 

 

Quelle: Presseoffice Schömberg


 

22. Dezember 2004

Vollständige ungarische Hesse Bibliographie

Professor Géza Horváth hat mit seinen Studenten am Germanistischen Institut der Universität Szeged die erste "vollständige" Ungarische-Hermann-Hesse-Bibliographie erarbeitet und zusammengestellt.  Sie ist im Internet bei der Homepage der Ungarischen Landesbibliothek unter der URL Adresse www.ki.oszkhu/adatbazisok/bibliografiak/targyi/hesseherman.html zugänglich.

Die Bibliographie werde jährlich ergänzt und verbessert.  Eine gedruckte Fassung hebe sich infolge weiterer Forschung einigermaßen von der Internet-Fassung ab.

Ebenfalls in den Tagen vor Weihnachtenerscheine "Die Morgenladfahrt" und "Schwäbischer Lebenslauf" (A napkeleti utazás. Sváb életrajz) in Professor Horvaáths Übersetzung in einem kleinen Band mit Nachwort und Erklärungen.  Dies sei der 16. Band der Ungarischen Hermann-Hesse Werkausgabe.  Im Juni 2005 solle zur "Woche des Buches" der 3. Band der Erzählungen "Az álmok háza" (Das Haus der Träume) erscheinen.

 

 

Quelle: Hesse Editionsarchiv Offenbach


 

16. Juli 2004

 

Hermann-Hesse-Kolloquium zu Ende:
In Calw drehte sich alles um den
Steppenwolf

 

[Arnold Stadler in Calw.  Foto with permission of Pressebüro etcetera, Bad Teinach, 2004]

Arnold Stadler

 

CALW. In Calw ist das 12. Internationale Hermann-Hesse-Kolloquium mit großer Beteiligung zu Ende gegangen. Rund 250 Zuhörer und ein Dutzend Referenten aus Deutschland, dem europäischen Ausland, USA und Korea beschäftigten sich in Hesses Geburtsstadt unter dem Motto "Dem Chaos die Stirn bieten" ausschließlich mit seinem Schlüsselroman Der Steppenwolf, jenem widersprüchlichen Werk, das in den zwanziger Jahren entstand und dem Autor Ablehnung, aber auch späten Weltruhm eintrug.

"Ein großes und verstörendes Werk der Weltliteratur" und eine "Art Außenseiter-Bibel": Mit diesen Worten beschrieb der Schriftsteller Arnold Stadler Hesses Steppenwolf – "ein Genie des Leidens wie Jesus".  Entstanden sei eine „konstruktive Katastrophenliteratur", in der sich die "Krankheit der Zeit" und Hesses persönliche Krise spiegelten. Hesse, zu jener Zeit am Rande des Selbstmords, hat nach Stadlers Überzeugung lieber geschrieben, als zu sterben. Hermann Hesses Versuch, die Welt zu bilanzieren, sei geradezu visionär gewesen: "Als hätte er unsere Zeit schon gekannt", so der Büchner-Preisträger Arnold Stadler in Calw. Das Werk, in dem Hermann Hesse sein Ego auf drei Personen verteilte, sei immer noch aktuell: "Ich teile mit Hesse den Glauben, dass der Steppenwolf noch lebt". Den Calwer Dichter nannte Stadler einem "Moralisten zur rechten Zeit" und einen "Gefährten, der einen manchmal ein Leben lang begleitet."

Der Steppenwolf habe auch ihn verstört, bekannte der amerikanische Hesse-Biograf Prof. Dr. Ralf Freedman von der Princeton-University: "Ich gab bereits in den 60er-Jahren Vorlesungen zum Steppenwolf, aber einfache Antworten gab es nie." Der Roman sei in Wirklichkeit verkleidete Lyrik, in jedem Fall aber "eine große Prosadichtung" und "ein geniales Bauwerk".

Mit einer ähnlichen Perspektive beleuchtete Rudolf Probst vom Schweizerischen Literaturarchiv die Entstehungsgeschichte des Steppenwolf: Hesses persönliche Krise habe zunächst in den Krisis-Gedichten ihren Ausdruck gefunden, im Roman fand dann die intellektuelle Auseinandersetzung mit der Krise statt. Das Verfassen des Steppenwolf sei als ein Transformationsprozess vom Gedicht zum Roman zu betrachten. "Beim Schreiben wurde sich der Verfasser über die zeitbedingten Gründe für seine Krise klar." Entstanden sei ein "Gesamtkunstwerk" und das "literarische Zeugnis einer subjektiven
Krise".

Quelle und Text: Pressebüro etcetera

 


 

22. Juni 2004

 

"Calwer Kultursommer"

startet an Hermann Hesses Geburtstag durch CALW

"Nach dem erfolgreichen Auftakt mit der Langen Nacht der Museen beginnt am 2. Juli - dem 127. Geburtstag Hermann Hesses - der Calwer Kultursommer 2004. Unter dem Titel "KulturLeben" präsentiert die Stadt Calw eine erlesene Reihe von Veranstaltungen. Eine besondere Rolle fällt diesmal der Musik zu, Hermann Hesses eigentlicher Liebe. Neben musikalisch umrahmten Lesungen, Konzerten und Soireen sowie dem 12. Hesse-Kolloquium wird auf dem Marktplatz kräftig gerockt. ..."   (Weiteres)

Quelle und Text: Pressebüro etcetera


22. Juni 2004

 

Mörike-Ensemble

Am 200. Geburtstag Eduard Mörikes beteiligt sich Calw ebenfalls: Ein musikalisches und sprachliches Konzert mit dem Theater Lindenhof Melchingen steht am 17. Juli ab 20 Uhr im Klosterkeller Hirsau auf dem Programm, das Mörikes Spaß am Wort, seinen Spaß am Gedanken, seine Faszination für Naturbeschreibungen, auch seine derberen Seiten und seinen schwäbischen Mutterwitz aufnimmt und in Szene setzt.

Quelle Bild und Text: Pressebüro etcetera


21. Juni 2004

 

Internationales Hermann-Hesse-Kolloquium in Calw

 

 

Das 12. Internationale Hermann-Hesse-Kolloquium findet am Freitag und Samstag, 9. und 10. Juli, in Calw statt. Das traditionelle, im zweijährigen Rhythmus in Hesses Geburtsstadt stattfindende Kolloquium widmet sich in diesem Jahr Hesses experimenteller Erzählung "Der Steppenwolf". Unter dem Motto "Dem Chaos die Stirn bieten" werden Wissenschaftler aus Europa, Asien und den USA in ihren Vorträgen die Entstehungsgeschichte und Rezeption des "Steppenwolfs" herausarbeiten sowie zu einzelnen Aspekten wie der Außenseiterproblematik und der Beziehung zur Musik in diesem Werk Stellung nehmen.

 

"Der Steppenwolf" erschien 1927 zu Hermann Hesses 50. Geburtstag. Kurt Pinthus nannte die Erzählung "die grausamste Geburtstagsfeier, die je ein Dichter sich selbst zelebrierte". "Der Steppenwolf" ist die schonungslose Selbstpreisgabe Hermann Hesses persönlicher Not und behandelt, wie der Autor sagte "die Krise im Leben eines Mannes um das fünfzigste Jahr". Gleichwohl traf der "Steppenwolf" mit seiner Gesellschaftskritik damals den Nerv der Zeit und hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Auch diesem Aspekt werden die zwölf Referenten des Kolloquiums in ihren Vorträgen Rechnung tragen. Den Festvortrag des Kolloqiums wird am Freitag abend der Schriftsteller und Georg-Büchner-Preisträger Arnold Stadler halten. (EMI)

 

Anmeldung und weitere Informationen zu dem Kolloquium unter der Telefonnummer 07051/9229-0, der Faxnummer 07051/9229-10 oder www.hermann-hesse.de

Quelle: HHP, 2Quelle: EMI, HHP, 2004


 

7. Januar 2004

Jürgen Belows
digitale Datenbank zur
Sekundärliteratur über Hermann Hesse
auszugsweise im Netz!




Seit einigen Jahren bemüht sich Jürgen Below mit bemerkenswerter Energie, Ausdauer und Sachkenntnis um die Erstellung einer Personalbibliographie speziell zum Schrifttum über Hermann Hesse.  Sie soll alle bisher bekannten und die noch in Archiven unbekannt ruhenden Materialien in gedruckter Form (mit CD-ROM Unterstützung) sammeln, soweit dies möglich ist..

Die letzten (retrospektiven) Bibliographien in dieser Gattung erschienen von Helmut Waibler (1962), Otto Bareiss (1962/64) sowie von Joseph Mileck (1977), letztere zum Primärschrifttum.  Dankenswerterweise hat ab 1962 Martin Pfeifer den primären und sekundären Zuwachs in (temporären) Jahresbibliographien aufgenommen.  Seit 1994 setzt Michael Limberg diese Arbeit fort und veröffentlich sie u.a. hier auf der HHP.  Näheres zu dieser Entwicklung vermittelt Belows Aufsatz:

Hesse and his bibliographers

Die ersten Kompilationen aus der im Entstehen begriffenen Sekundärbibliographie finden Sie auf der HHP unter:

*  Bibliographien und bibliographische Beiträge 1927-2002 / Rev. 02.2003

*  Biographien und biographische Beiträge 1927-2002 / Rev. 02.2003

*  Darstellungen und Beiträge zur Darstellung 1907-2002 / Rev. 02.2003

*  Dissertationen, Hochschulschriften, wissenschaftliche Arbeiten / Rev. 01.2004 [Link ...]

Um aus dem Fundus der bereits existierenden Datenbank von über 18.000 Datensätzen zu allen Themenbereichen des schriftstellerischen Werkes von Hermann Hesse Nutzen zu ziehen, bietet sich die Homepage von Herrn Below an.

Zur Weiterleitung individueller Suchprofile für wissenschaftliche Arbeiten ermöglicht diese Homepage persönliche Kontaktaufnahme.  Sie enthält für Anfragen Hinweise von Suchbeispielen einfacher und komplexer Strukturen.
 

Abkürzungen für Quellenverweise, Standorte der Eigentümer (= Archive)  und die Kennzeichnung der Publikationsart der Literaturstellen sind unter „Benutzerhinweise“ in der Kompilation für Dissertationen, Hochschulschriften und wissenschaftlichen Arbeiten auf den Seiten 1 und 2 zu finden.

 


Seit einigen Jahren bemüht sich Jürgen Below mit bemerkenswerter Energie, Ausdauer und Sachkenntnis um die Erstellung einer Personalbibliographie speziell zum Schrifttum über Hermann Hesse.  Sie soll alle bisher bekannten und die noch in Archiven unbekannt ruhenden Materialien in gedruckter Form (mit CD-ROM Unterstützung) sammeln, soweit dies möglich ist..

Die letzten (retrospektiven) Bibliographien in dieser Gattung erschienen von Helmut Waibler (1962), Otto Bareiss (1962/64) sowie von Joseph Mileck (1977), letztere zum Primärschrifttum.  Dankenswerterweise hat ab 1962 Martin Pfeifer den primären und sekundären Zuwachs in (temporären) Jahresbibliographien aufgenommen.  Seit 1994 setzt Michael Limberg diese Arbeit fort und veröffentlich sie u.a. hier auf der HHP.  Näheres zu dieser Entwicklung vermittelt Belows Aufsatz:

Hesse and his bibliographers

Die ersten Kompilationen aus der im Entstehen begriffenen Sekundärbibliographie finden Sie auf der HHP unter:

*  Bibliographien und bibliographische Beiträge 1927-2002 / Rev. 02.2003

*  Biographien und biographische Beiträge 1927-2002 / Rev. 02.2003

*  Darstellungen und Beiträge zur Darstellung 1907-2002 / Rev. 02.2003

*  Dissertationen, Hochschulschriften, wissenschaftliche Arbeiten / Rev. 01.2004 [Link ...]

Um aus dem Fundus der bereits existierenden Datenbank von über 18.000 Datensätzen zu allen Themenbereichen des schriftstellerischen Werkes von Hermann Hesse Nutzen zu ziehen, bietet sich die Homepage von Herrn Below an.

Zur Weiterleitung individueller Suchprofile für wissenschaftliche Arbeiten ermöglicht diese Homepage persönliche Kontaktaufnahme.  Sie enthält für Anfragen Hinweise von Suchbeispielen einfacher und komplexer Strukturen.
 

Abkürzungen für Quellenverweise, Standorte der Eigentümer (= Archive)  und die Kennzeichnung der Publikationsart der Literaturstellen sind unter „Benutzerhinweise“ in der Kompilation für Dissertationen, Hochschulschriften und wissenschaftlichen Arbeiten auf den Seiten 1 und 2 zu finden.

 


Quelle: HHP, 2004



8. November 2003

"Venezianische Träume" Texte: Hermann Hesse;
Musik von Matthias Bonitz
ist soeben erschienen

 

 

In "Venezianische Träume" für Sopran (Cordula Berner) Heckelphon (Theo Heinrichs) und Streichquartett(ASSINDIA Quartett) sind nach einer instrumentalen Einleitung im 1. Rezitativ Texte aus dem Kapitel "In den Kanälen Venedigs", das Gedicht "Barcarole" und im 2. Rezitativ aus dem Kapitel "Die Lagune" aus Hermann Hesse:ITALIEN (suhrkamp st 2607 ) vertont. Der Schluß des Stückes ist eine Vertonung des Gedichtes "Bekenntnis" von Hermann Hesse.(Baum des Lebens, Insel Verlag 1934).
Außerdem ist auf der CD : "Gesang der Frauen an den Dichter" Text: R.M. Rilke und "Goethe Fragmente - Venedig"  Text: J.W.Goethe"


.

Hörprobe

(im mp3 Format)

"Venezianische Träume"

(letzte Strophe von "Bekenntnis" von Hermann Hesse)

 

Die CD ist erhältlich unter: mail@heckel.de .
Siehe auch unter in Kürze unter: www.bonitz-classic.de

Quelle: Matthias Bonitz


 



 

The Hesse Magazine is published by the Hermann Hesse Project (HHP) as a free public educational service at the
University of California, Santa Barbara
Please read the legal notices.

Monitor this Page

by ChangeDetect