HHP-2005


„Damit das Mögliche entsteht,
muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."

Weilburger Ausstellung des Suhrkamp Verlags und des Hessischen Rundfunks
präsentiert durch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
in Partnerschaft mit der Residenz-Buchhandlung, Weilburg

16. Mai bis 26. Juni 2005

Hermann Hesse, geboren 1877 in Calw und gestorben 1962 in Montagnola, Schweiz, ist mit über 100 Millionen verkauften Exemplaren der im Ausland meistgelesene deutsche Schriftsteller. Die Bücher Hesses, einem der wenigen deutschsprachigen Literatur-Nobelpreisträger des 20. Jahrhunderts, wurden in sechzig Sprachen übersetzt. Weltweit neue Aktualität erfuhr Hesses Gesamtwerk in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts.

<>Die Ausstellung „Eigensinn macht Spaß“, die vom Hessischen Rundfunk in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag konzipiert wurde und von der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau zum Hessentag in Weilburg präsentiert wird, erzählt von der ungebrochenen Bedeutung des Schaffens Hesses. Auf Ausstellungstafeln und in Vitrinen bietet sie einen Einblick in das Werk, das nach wie vor besonders junge Leserinnen und Leser in seinen Bann zieht. An die Vertonung von Hesses Gedichten durch bedeutende Komponisten wie Richard Strauss erinnern Tondokumente. Eine Handbibliothek lädt zum Lesen ein. <> 

An den Maler Hermann Hesse erinnert eine Auswahl seiner Postkarten und Aquarelle. Mitten im 1. Weltkrieg, er durchlitt gerade eine schwere Lebenskrise, begann Hesse intensiv zu malen. In seinen Bildern, meist farbenfrohe Motive aus dem Tessin, seiner Wahlheimat, wird sein lebensbejahendes Natur- und Menschenverständnis sichtbar. Denn Malerei und Musik waren für Hesse die schönsten Dinge, mit denen ein Mensch sich befassen kann.
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Der 40jährige Hesse schreibt unter seinem Pseudonym Emil Sinclair, das er sich im 1. Weltkrieg zugelegt hat: „Eine Tugend gibt es, die liebe ich sehr, eine einzige. Sie heißt Eigensinn." Er gehört zu den wenigen Künstlern, die nicht in den nationalistischen Taumel verfallen. Aufgrund seiner kritischen Haltung wird er in der deutschen Presse heftig angegriffen. Diese damalige Haltung belegt, dass Hesse ständig auf der Suche nach dem Unverwechselbaren in jedem Menschen ist, eine Suche, auf die sich auch die Figuren seiner Werke immer wieder begeben. Stellvertretend genannt seien Emil Sinclair im Demian, Siddhartha und der Steppenwolf Harry Haller.
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Die Suche danach, was allen Menschen gemeinsam ist, macht Aktualität und Faszination von Hesses Werk aus. Er ist der erste Schriftsteller, der das überwunden hat, was heute Eurozentrismus heißt.
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Und was macht Hesse für Christen so interessant? Der Autor, in einem pietistischen Pfarrhaus geboren und aufgewachsen, hat sich sein ganzes Leben, gewollt und ungewollt, mit religiösen Fragen beschäftigt. Allein in seinen letzten Lebensjahren hat er neben seinem literarischen Schaffen mehr als 20.000 Leserbriefe beantwortet, ganz im Stile eines Lebensberaters. Im Geschehen rund um den Hessentag besteht für die Besucher, angeregt durch das Werk Hesses, sich mit dem eigenen Leben auseinander zu setzen.

"LebensArt Evangelische Kirche" befasst sich mit allen Facetten des menschlichen Lebens.  Es geht um die Kunst zu leben und letztendlich auch um die Kunst zu sterben.  Beides will gelernt sein.  Impulse dazu will "Eigensinn macht Spaß", die Ausstellung zu Leben und Werk Hermann Hesses geben.

Quelle und Text:  Faltblatt der Ausstellung