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childdoc
(Unregistered)
02/27/02 09:11 PM
195.93.65.164
ADSH Hesse Reply to this post

Hermann Hesse war ein typischer Fall fŽr das ADSH (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivit’t).
Wer interessiert ist: bitte mail an detmarroloff@t-online.de



Giebenrath
(Unregistered)
03/13/02 09:27 AM
62.104.67.199
Re: ADSH Hesse [re: childdoc]Reply to this post

Wenn auch manche Beschreibungen in "Kindheit und Jugend" die MÝglichkeit eines ADSH-Syndroms nahelegen, so w’re andererseits zu fragen, ob mit einer Ritalin-Behandlung der nachmalige Dichter sich so h’tte entwickeln kÝnnen.



childdoc
(Unregistered)
03/13/02 09:44 PM
195.93.64.153
Re: ADSH Hesse [re: Giebenrath]Reply to this post

Ich gebe gerne zu: mit den heute vorhandenen MÝglichkeiten der Therapie behandelt, h’tte sich Hermann Hesse sicher nicht zu einem der grÝ‹ten Dichter dieses Jahrhunderts entwickelt. Mit den heute vorhandenen MÝglichkeiten der Therapie behandelt, w’ren aber auch nicht Tausende weniger geniale Menschen sozial gescheitert, angesichts ihrer vorhandenen aber nicht erreichbaren MÝglichkeiten zerbrochen und in Einsamkeit, im Selbstmord, im Gef’ngnis, in der Drogensucht geendet.



auf der Horst
(Unregistered)
05/25/02 07:44 AM
134.99.116.3
Re: ADSH Hesse new [re: childdoc]Reply to this post

Das kann nicht ganz so sein, da ADHD (attention deficit and hyperactivity disorder) als Krankheitsentit’t erstens erst seit kurzem im Gesundheitswesen diskutiert wird (von daher h’tte diese Krankheit bei Hesse nie diagnostiziert werden kÝnnen) und zweitens eine Konstruktion amerikanischer psychotherapeutischer Fachgesellschaften und der Pharmazie (Ritalin) zu sein scheint. Jedenfalls ist
das der Klagehintergrund von Gerichtsprozessen in Amerika.



Anonymous
(Unregistered)
05/27/02 07:31 AM
195.93.66.7
Re: ADSH Hesse new [re: auf der Horst]Reply to this post

Das Krankheitsbild des ADSH gibt es schon immer. Dass es erst seit etwa 25 Jahren wissenschaftlich untersucht und lebhaft diskutiert wird, spricht nicht dagegen.
Schicken Sie mir Ihre mail-Adresse und Sie (oder auch andere interessierte Leser) bekommen Teil 1 einer Publikation Žber Hermann Hesse und das ADSH, erschienen in 'Kinder- und Jugendarzt, 33. Jg. (2002) Nr. 5'. Teil 2 folgt in 4 Wochen.
RoloffDetmar@aol-de.
FŽr Sie als Schweizer (?) eine 'Pflicht-URL' zum Thema:
www.psychologie-online.ch/add - das ist besser als die Diskussion Žber die Ritalin-Orgie in Amerika!



auf der Horst
(Unregistered)
05/30/02 05:41 AM
134.99.116.3
Re: ADSH Hesse new [re: Anonymous]Reply to this post

Nun, das stimmt immer noch nicht ganz. Wenn auch die diversen Symptome seit Hoffmann im Struwelpeter und bei anderen immer wieder diskutiert worden sind, kann das nicht hei‹en, da‹ damit immer die identische Krankheitsentit’t bezeichnet wird. Das ist ein Problemfall der Historizit’t der Geschichte - wenn man so will ein eher sophistisches Problem. Aber der Exaktheit wegen mu‹ gesagt werden, da‹ die Žber Symptome definierte Krankheitseinheit ADHD des 19. Jahrhundert von einer neurologisch definierten Krankheitseinheit ADHD strikt zu trennen ist.
Zu der Schweizer ADD-Site: Zwar habe ich diese nur kurz Žberflogen, aber mir wurde nicht deutlich, warum ADHD keine konstruierte Krankheit ist. Gerade die "Kriterien der Unaufmerksamkeit und fŽr Hyperaktivit’t und Impulsivit’t" belegen doch die kaum zu Žberbietende analytische Schw’che der Beschreibung dessen, was nun genau unter dieser Krankheit zu verstehen ist. Mit diesen Kriterien ist doch jedes Kind, was schlecht erzogen ist, das schlecht geschlafen und hungrig ist etc., ein Ritalin-Kandidat. Genau diese Symptome werden doch seit Jahrhunderten beklagt und kennt einjeder von sich selbst. NatŽrlich werden im molekularbiologischen Zeitalter genetische Ursachen "angenommen"! Wie Žberzeugend! Da‹ ein Pharmahersteller diese Symptome in ein Krankheitskonzept bŽndelt, da er ein Medikament dagegen entwickelt hat, war da erwartbar.



auf der Horst
(Unregistered)
05/30/02 05:50 AM
134.99.116.3
Re: ADSH Hesse new [re: Anonymous]Reply to this post

Ihre Emailadresse ist offensichtlich verkehrt geschrieben. Bitte da um Korrektur.



Anonymous
(Unregistered)
05/30/02 09:23 PM
195.93.65.179
Re: ADSH Hesse new [re: auf der Horst]Reply to this post

sorry, natŽrlich "RoloffDetmar@AOL.de" (Punkt statt Strich!)
Zur Syndromdiskussion sp’ter, Zeitmangel.



Meike
(Unregistered)
05/31/02 12:37 PM
217.3.161.70
Re: ADSH Hesse new [re: Anonymous]Reply to this post

Ich h’tte auch gerne die Publikation per e-mail: ekofinn@t-online.de. Vielen Dank im Voraus. Ich finde es eigentlich mŽ‹ig, darŽber nachzusinnen, ob Hesse ADS hatte oder nicht. FŽr viel wichtiger halte ich es, sich heute dafŽr einzusetzen, dass Therapien gefÝrdert werden, die Ritalin ersetzen kÝnnen. Es gibt da bereits sehr schÝne MÝglichkeiten, die den Beteiligten (Eltern und Kind) ein positves GefŽhl geben kÝnnen, gemeinsam eine LÝsung zu finden. Es dauert vielleicht etwas l’nger, aber der Erfolg ist da (leider keine Quellenangabe mÝglich, Fernsehbericht). So kann das Kind durch die UnterstŽtzung der Eltern erfahren, dass alles getan wird, um ihm zu helfen, und die Eltern lernen das Kind so anzunehmen, wie es ist. Das ist so nÝtig heutzutage. Kinder, die "aus dem Rahmen" fallen, sollten fŽr die Eltern und die Gesellschaft immer ein Anstoss sein, eigene Positionen zu Žberdenken. Hesse hat sich selbst therapiert und viele andere gleich mit - frŽher und heute. Die ADS betroffenen Kinder sind u. a. doch auch ein Spiegel fŽr unsere Gesellschaft, die nervlich vÝllig Žberspannt und gestresst ist.Wie viel schÝner w’re unsere Welt, wenn wir diesen Kinder mit Liebe und Geduld begegnen kÝnnten, statt mit Ritalin.

Liebe Grދe, Meike



auf der Horst
(Unregistered)
06/01/02 08:59 AM
134.99.116.3
Re: ADSH Hesse new [re: Anonymous]Reply to this post

nix sorry - diese Emailadresse ist auch falsch. Vielleicht ein anderer Provider? Bekomme die Literatur aber Žber Fernleihe, brauche insofern den Sonderdruck nicht.

Biete selber "Die Historizit’t der Diagnosestellung am Beispiel der Syphilis-Diagnosen Heinrich Heines", wenn der Konferenzband endlich raus ist.




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