Hermann Hesse with his son Bruno stoking a fire in his garden
Photo with the kind permission of © Suhrkamp Verlag 1979
by Hesse of the terrace entrance of his house
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Bis 1931 bewohnt Hesse die Casa Camuzzi. Kaum einer der vielen Mieter hat es in diesem merkwürdigen, fürstlich-pompösen Palazzo, dem Schlößchen Klingsors, so lange ausgehalten. "Hier hatte ich viele Jahre die tiefste Einsamkeit genossen, und auch an ihr gelitten, hatte viele Dichtungen und Malereien gemacht, tröstende Seifenblasen, und war mit allem so verwachsen, wie ich es seit der Jugend mit keiner andern Umgebung gewesen war. Zum Dank habe ich dies Haus oft genug gemalt und besungen." Nun aber mußte für das Leben zu zweit eine bequemere und geräumigere Unterkunft gefunden werden. "Da ereignete sich das schöne Märchen: in der 'Arch' in Zürich saßen wir an einem Frühlingsabend des Jahres 1930 und plauderten, und die Rede kam auch auf Häuser und Bauen, und auch meine gelegentlich auftauchenden Hauswünsche wurden erwähnt. Da lachte plötzlich Freund B. mich an und rief: 'Das Haus sollen Sie haben!'" Dr. H. C. Bodmer, hilfreicher Freund seit Jahren, ließ nach Hesses Wünschen ein Haus erbauen und stellte es ihm auf Lebzeiten zur Verfügung. Die "Casa Hesse" liegt oberhalb von Montagnola, vom Dorf abgerückt, verborgen hinter Wald und Gebüsch. Weit geht der Blick von hier auf den Luganer See bis hin zu seinen italienischen Ufern, auf den San Salvatore und auf die Höhenzüge des Monte Generoso. Im August 1931 wurde das neue Haus bezogen. Bernhard Zeller: Hermann Hesse, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Bildmonografien, Reinbek bei Hamburg, 1983, S.104 f. |