Das Hermann-Hesse-Archiv gehört zu den bedeutendsten und am meisten konsultierten Beständen des Schweizerischen Literaturarchivs. Fast kein Tag vergeht, ohne dass nicht eine schriftliche Anfrage zu Hesse-Briefen eintrifft, ein Forscher oder eine Forscherin im Lesesaal Dokumente konsultiert oder telefonisch Informationen eingeholt werden. Auch Hesses Bücher sind, über drei Jahrzehnte nach seinem Tod, weltweit gefragt wie eh und je. Amerikanische und japanische Forscher und Forscherinnen setzen sich mit den verschiedensten Aspekten seines Lebens und seines Werks auseinander.Das Dossier in der vorliegenden Ausgabe von Quarto versucht, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Hermann Hesse zu fördern. Es befasst sich in mehreren Beiträgen kultur- und lokalgeschichtlich (Beziehungen zu Bern), werkgenetisch (anhand von Steppenwolf-Manuskripten) und literaturhistorisch (Verhältnis zu Robert Walser) mit diesem Autor. Darüber hinaus wird über die Hesse-Neuzugänge im SLA der vergangenen Jahre informiert, namentlich über die wichtige Sammlung von Arthur Stoll. Schliesslich kommt in einem Fototeil auch ein liebenswürdiger, bisher weitgehend unbeachtet gebliebener Nebenaspekt aus Hesses Leben zur Geltung, nämlich seine Liebe zu Katzen.
Leicht geändert wurde mit dieser Ausgabe das Erscheinungsbild der SLA-Zeitschrift: Das Schriftbild ist besser lesbar, der Umschlag grosszügiger gestaltet. Dies nicht zuletzt im Hinblick auf die nächste Ausgabe, die im Herbst 1998 anlässlich des Schweizer Gastauftritts an der Frankfurter Buchmesse als Doppelnummer erscheint. Schwerpunktthema: Reisen in der Schweizer Literatur, und zwar Reisen in einem doppelten Sinn, nach innen wie nach aussen, geistig und geographisch, dargestellt an je einem Autor oder einer Autorin der vier Landessprachen.
Schweizerisches Literaturarchiv