"Der Dichter Hermann Hesse begann 1916 im Alter von 39 Jahren zu malen. Einen großen Teil seiner kreativen Kraft setzte er von nun an im Aquarellieren ein. Diese Kleinodien sind oft in Ausstellungen gezeigt worden, wurden aber nie ähnlich ernst genommen wie die literarischen Werke. Die Ausstellung "Zauber der literarischen Welt" will die Aufmerksamkeit auf diesen viel zu wenig bekannten Schaffensaspekt lenken.Hermann Hesse interessierte sich in hohem Maß für die Zeitkunst und pflegte Kontake mit den Malern Cuno Amiet, Gunter Böhmer, Gustav Gamper, Carl Hofer, Ernst Kreidolf, Louis Moillet, Ernst Morgenthaler, Hans Purrmann, Hans Sturzenegger, Albert Welti, sowie mit den Bildhauern Karl Geiser, Hermann Hubacher und Eduard Zimmermann.
1919 porträtierte Cuno Amiet seinen Freund als Emil Sinclair. Unter diesem Decknamen publizierte Hesse zeitkritische Artikel - insbesondere in der Neuen Zürcher Zeitung - und den Roman "Demian". Die beiden Künstler blieben zeitlebens eng miteinander verbunden, was unter anderem unter durch eine umfangreiche Korrespondenz verbürgt ist.
Die Solothurner Ausstellung, die höchstwahrscheinlich auch noch im Ausland gezeigt wird, will Dokumente einer Künstlerfreundschaft zusammenbringen, Hesses malerisches Schaffen sichtbar machen, begleitet von Werken Amiets, und mit Sonderveranstaltungen (Lesungen, Filmen, Konzerten etc.) die Bilder Hesses in den Zusammenhang des Gesamtschaffens stellen."